Mozartjubel im Sphärenklang – die Städtische Singgemeinde begeistert das Publikum mit ihrem Frühlingskonzert

In der gut gefüllten Christus-König-Kirche in Kleve begeisterte die Städtische Singgemeinde mit einem außergewöhnlichen Programm, engagierten jungen Musikern sowie dem bewährten Orchesterensemble aus Düsseldorf.
 
In die Mozartwelt lud die Camerata Louis Spohr ein mit der Kirchensonate C -Dur KV 329, um anschließend Sopranistin Evelyn Ziegler bei ihrer immer präzisen, klangschönen und strahlenden Interpretation des „Exsultate, Jubilate“ zu begleiten. Mühelose hohe Töne und eine geradezu ansteckende Freude der jungen Interpretin fanden lebhaften Widerhall bei den Zuhörenden, die begeisterten Applaus spendeten.
 
Ohne eine Ergänzung durch Solisten, wohl aber mit fünf Altistinnen des Chores im Solopart, bereitete die Singgemeinde dann einen hoch konzentrierten Klangteppich zu den vertrauten Texten der Lateinischen Messe in der „Sunrise Mass. Der junge norwegische Komponist, Ola Gjeilo, übertitelt das Kyrie „Spheres“ und verortet die uralte Menschheitsbitte um Erbarmen in die nie schlafende Geräuschkulisse der großen Stadt New York. „Sunrise“ ist das Gloria überschrieben: Der Chor malte die Freude über den kraftgebenden Sonnenaufgang in komplexen Tonfolgen aus. Ein Schwergewicht folgte mit „The City“, wie der der Komponist das Credo bezeichnet. Energisch und kraftvoll und dabei immer klar in der Vielschichtigkeit der Töne und intonationssicher begab sich der Chor auf den Weg durch das Großstadtfugato. Die fünf Solistinnen des Chores gestalteten textstark und geheimnisvoll die Kernaussage dieses Bekenntnisses um den göttlichen Weg vom Himmel zu den Menschen.
 
Im „Identity“ findet der Komponist einen Abschluss im Dialog zwischen Sanctus-Jubel und demütiger Friedensbitte. Ein außergewöhnlicher Zwischenapplaus und Tränen des Berührt-Seins von der großartig interpretierten Sunrise-Mass hinterließen bei allen einen tiefen Eindruck.
 
Nun wieder Mozart und wieder C- Dur: seine sogenannte „Krönungsmesse ist berühmt für große Sopranpartien, vor allem im abschließenden „Agnus Dei“, von Evelyn Ziegler mit schwingender Feierlichkeit gestaltet. Eine besondere Freude war auch die kräftige, warme und immer aktiv gestaltende Altstimme von Kathrin Hövelmann, die ganz anders als in Interpretationen anderer Künstlerinnen nicht hinter dem Sopran-Glanz verschwand. Der Männer-Part wurde sicher und ausdrucksstark von Vincent Kepser im Tenor und Stefan Burs im Bass gestaltet. Letzterer trug dabei zugleich die Gesamtverantwortung für Solisten, Chor und Orchester. Mit Bravour, wie ein langer, herzlicher Applaus und stehende Ovationen bestätigten.
 
Für die im Oktober stattfindenden Gedenk- und Friedenskonzerte der Städtischen Singgemeinde hat Frau Bärbel Bas, Präsidentin des Deutschen Bundestages, die Rolle als Schirmfrau übernommen. Auch wird sie persönlich an einem der Konzerte teilnehmen.