„Es ist Krieg! – Setzen wir ein Friedenszeichen dagegen!“
Die Glocken riefen die Menschen zum Konzert in die Kirchen; es folgten ihnen viele zum Konzert in Emmerich in die St. Aldegundis-Kirche am 05.10.2024 und in die Stiftskirche am 06.10.2024. Am Klever Termin nahm auch die Schirmfrau des Gesamtprojektes, Frau Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, teil. In ihrer Rede verwies sie nachdrücklich auf die Verantwortung der Deutschen für das weltweit angerichtete Leid und Elend und beschrieb die Notwendigkeit des Schutzes unserer Freiheit und Demokratie.
Das Requiem von Franz von Suppè erwies sich als großes, überwältigendes Chorwerk mit höchsten Ansprüchen an die Textgestaltung, an die Dynamik und den musikalischen Ausdruck, bestens bewältigt von den Sängerinnen und Sängern der Chorgemeinschaft St. Christophorus Emmerich und der Städtischen Singgemeinde Kleve. Das zarte Requiem mit der kunstvollen Kyrie-Fuge zu Beginn nahm die Zuhörerschaft mit in das donnernde „Dies irae“ bis hin zum bittenden „Agnus Dei“. Bemerkenswert gelang die Unterstützung durch das Orchester Camerata Louis Spohr mit der Posaunengruppe, die feintönig die Chorstimmen begleitete. Dem Solistenquartett mit Katharina Leyhe, Sopran, Lina Hoffmann, Alt, Martin Koch, Tenor und Timothy Edlin, Bass, zuzuhören, war eine große Freude für alle.
Chorleiter und Dirigent Stefan Burs hielt die große Musikergruppe mit Ruhe und Inspiration bestens zusammen. Die Initiatoren der Städtischen Singgemeinde Kleve wollten nicht nur ein musikalisches Gedenken anbieten, sondern mit Berichten auf Kriegsschrecken und Friedensmöglichkeiten hinweisen. Die Texte aus Tagebuchaufzeichnungen der Familie van Ackeren in Kleve machten den Rückblick anschaulich, während der Text der Ukrainerin Ella stellvertretend alle aktuellen Kriege und Krisen mit in dieses Konzert nahm. Das Publikum bedankte sich mit großem Beifall für die herausragende Leistung aller Mitwirkenden.
Und es geht weiter! Am 10.05.2025 – also in der zeitlichen Nähe des Tages der Kapitulation und des Kriegsendes 1945 – wird im Museum Kurhaus ein weiteres „Konzert für das Leben in Frieden und Freiheit“ der Städtischen Singgemeinde Kleve mit der Sunrise Mass von O. Gjelo und mit entsprechenden Textbeiträgen stattfinden.
Höchst aufmerksam waren sowohl als Teilnehmende als auch Mitgestaltende die Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule am Forstgarten anwesend. Im Eingangsbereich der Stiftskirche Kleve präsentierten sie Gedanken zum kürzlich stattgefundenen Besuch im Konzentrationslager Auschwitz. Worte der Versöhnung und Hoffnung waren auf Postkarten mit Bildern der kriegszerstörten Stadt Kleve gedruckt; diese Gabe wird die Erinnerung an das Konzert wachhalten.